Westturmanlage

Das westliche Turmmassiv war noch nicht vollendet. Ein schwerer Sturm hatte 1413 provisorische Glockentürme aus Holz herabgeworfen. Den Anstoß zum Weiterbau gaben die sächsischen Landesherren Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht. Baumeister Arnold von Westfalen, der Architekt des benachbarten Schlosses, entwarf 1470 die Pläne für eine spätgotische Westturmanlage. Nach dem Tod Arnolds 1482 übernahm Dombaumeister Klaus die Bauleitung.

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    Der einzigartige Turmaufbau löst sich von allen architektonischen Konventionen. Arnold von Westfalen entwickelte eine neuartige Lösung, die dem Wandpfeilersystem der Albrechtsburg entspricht. Nord- und Südturm sind in vier massive Pfeiler aufgelöst. Zwischen diesen Pfeilern sind gewaltige Nischen mit geschwungenen Seitenflächen ausgebildet. In der dünnen Rückwand öffnen sich unverglaste Maßwerkfenster. Oben überlagern sich zwei Maßwerkschichten. In der hinteren Ebene verschlingen sich die Fensterbahnen zu einem kleinteiligen Netzmuster, und aus dem vorderen Bogen entspringt ein urwüchsiges Hängemaßwerk mit eingedrehten “Hobelspänen”. Der Stein ist hier als organische Substanz aufgefasst. Eine phantasievolle Erfindung ist das Erschließungssystem der Turmanlage. Frei schwebende, offene Treppenarme verbinden die Turmpfeiler. Die Treppenaufgänge durchstoßen den Kern der schweren Eckpfeiler, wechseln in Pfeilermitte ihre Richtung, und setzen sich dann an der Außenseite als brückenartige Konstruktionen fort. Treppenaufgänge, die frei schwebend die offene Halle im Kern der Westtürme umziehen.

    Das dritte Geschoss der Westturnfront verdeckt ein mächtiges Langhausdach. Arnold von Westfalen beseitigte das vielfach gegliederte Dach des 14. Jahrhunderts, er ließ ein aufstrebendes Satteldach aufführen, das alle drei Schiffe überspannt. Mit seiner beträchtlichen Höhe dominierte das spätgotische Dach den Meißner Burgberg. Über dem spätgotischen Westriegel sollten zwei getrennte Türme aufgeführt werden. Dabei war vorgesehen, den Aufbau mit Pfeilern, Wandnischen und eingehängten Treppen weiterzuführen. Nach 1480 wurden die Bauarbeiten allerdings abgebrochen, wahrscheinlich aus Geldmangel. Einige Jahre später bemühte sich Herzog Georg von Sachsen um den Ausbau der Westtürme. Die Planung wurde aufgegeben, stattdessen entstanden in den Jahren zwischen 1501 und 1503 drei hölzerne Turmspitzen. Der steile Turmhelm in der Mitte, über einem erhöhten Unterbau, überragte die beiden kleineren Seitentürme. Nach mehr als zweihundert Jahren schien die Meißner Westturmfront endlich vollendet zu sein.

     

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