DOM-Post 02-2023


Gedanken zum Lied „Lobe den Herrn“ EG 317

In der Natur geht es zumindest aus unserer Sicht manchmal sehr brutal zu.

Das ist zum Beispiel bei den jungen Adlern so. Wenn es soweit ist, werden sie aus dem Nest geschubst, um das Fliegen zu lernen. Aber die Eltern beobachten bei den ersten Flugversuchen ihre Jungen mit Adleraugen. Und wenn sie merken, dass sie es noch nicht schaffen, vielleicht sogar abstürzen, dann breiten sie ihre Flügel aus, fliegen unter ihre Adlerkinder und tragen sie so eine Zeit auf den Fittichen. Dann lassen sie es die Jungvögel wieder versuchen, bis schließlich jeder aus eigener Kraft fliegen kann.

Diese interessante Beobachtung aus der Natur nimmt Joachim Neander in seinem Lied „Lobe den Herren“ auf. In der zweiten Strophe heißt es „Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret, der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet, der dich erhält, wie es dir selber gefällt, hast du nicht dieses verspüret?“

Es ist gut zu spüren, dass Gott mit uns ist, ohne sich aufzudrängen und uns einzuengen. Wir können eigene Wege gehen und ausprobieren. Natürlich müssen wir Entscheidungen letztlich allein treffen. Dazu hat Gott uns die Freiheit geschenkt. Menschen sind uns zur Seite gestellt. Sie helfen, wie Eltern ihren kleinen Kindern das Laufen zu erlernen. Den entscheidenden Schritt aber muss jeder allein tun. Vielleicht rechnen wir Erwachsenen manchmal zu wenig damit, getragen zu werden und versuchen es deshalb erst gar nicht oder nur sehr zögerlich. Oft drücken wir uns ja lieber vor notwenigen Entscheidungen.

Aber Gott trägt uns, wie die Adlereltern ihre Jungen. Sich an dieses Bild zu erinnern kann Mut machen, neue Wege zu gehen. Und manchmal tragen ja Flügel nicht nur, sondern bieten auch Schutz, wie es so schön in dem Lied weiter heißt „… der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet. In wieviel Not, hat nicht der gnädige Gott über die Flügel gebreitet!“ (Strophe 3)

Herzlich grüßt Sie
Dompfarrer Superintendent Andreas Beuchel

 


Der Adler im Dom zu Meißen

Auch im Dom findet sich ein Adler. Allerdings ist er nur in der Karwoche zu sehen. Er befindet sich auf dem wandelbaren Retabel des Kreuzaltars im Dom, das von Palmsonntag bis zum Morgen des Ostersonntags zugeklappt wird. Es stammt aus der Werkstatt Lucas Cranach des Älteren. Seit seiner Aufstellung 1526 schmückt dieses älteste sicher nachweisbare Cranachwerk im Dom den Laienaltar unserer Kathedrale.

Der Adler ist das Symbol des Evangelisten Johannes, der neben Donatus von Arezzo Schutzpatron unseres Doms ist.

Laienaltar - Foto: Udo Pellmann


Neue Sonderführung: „Hinter Schloss und Riegel“

Unsere neue Sonderführung ist eine ganz besondere „Schlössertour“ und zeigt 750 Jahre feinste Mechanik im Dom.
Zur Sicherung von religiösen und weltlichen Kostbarkeiten wie Reliquien, Büchern, Dokumenten, Gewändern und des damaligen Domschatzes wurden die Türen des Doms mit hochwertigen Schlössern geschützt. Es entstanden Hochleistungen der mittelalterlichen Schmiedekunst, die bei dieser Führung ihr Schattendasein aufgeben und ins Rampenlicht gestellt werden. Der Rundgang beginnt im historischen Gewölbe des Dom-Museums und führt durch den Keller und weitere Räumlichkeiten bis zur Schatzkammer, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich ist.

Tickets: 12,00 € / erm. 10,00 €
Onlinetickets: https://dom-zu-meissen.ticketfritz.de


Termine zum Vormerken: Taufgedächtnis und Traugedächtnis

Schon heute möchten wir zwei Termine bekanntgeben, um langfristige Planungen zu erleichtern.

Taufgedächtnis-Gottesdienst
Sonntag, 14.05.2023 – 12 Uhr
Alle, die im Dom getauft wurden, sind herzlich eingeladen!

Traugedächtnis-Gottesdienst
Sonntag, 15.10.2023 – 12 Uhr
Alle, die im Dom getraut wurden, sind herzlich eingeladen!

Wir freuen uns über Ihre Anmeldung:
per E-Mail an pr@dom-zu-meissen.de oder telefonisch unter 03521 – 45 24 90.


Meißner Chorwoche 2023 - „Messvertonungen"

Die Meißner Chorwoche 2023 findet vom 12. - 19.08. statt und widmet sich der Messe Es-Dur, Op. 109 von Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) mit Aufführung im Domgottesdienst am 20.08.2023, 12 Uhr.
Mindestbesetzung: Chor 1: 5/5/3/4, Chor 2: 5/5/3/4
Zusätzlich zu den Proben im Probsteikeller und im Dom wird ein fakultatives Rahmenprogramm angeboten. Für Unterbringung und Verpflegung steht uns als bewährter Partner wieder das Tagungshotel Klosterhof St. Afra zur Seite.

Weitere Informationen und ein Formular zur Anmeldung finden Sie auf unserer Website.

Anmeldeschluss ist der 5.4.2023.


Spenden

Der Dom zu Meißen braucht Hilfe. Die Auswirkungen der Coronakrise bringen uns finanziell an Grenzen. Spenden Sie, damit es im Dom zu Meißen auch in Krisenzeiten weitergeht. > Dom-Spende


Fotos: Friederike Hartmann, Udo Pellmann


Impressum: Hochstift Meißen Domplatz 7, 01662 Meißen, info@dom-zu-meissen.de


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