Cranach im Dom zu Meißen

Der Meißner Dom beherbergt eine große Sammlung von Werken Lucas Cranachs des Älteren (um 1472-1553), seines Sohnes Lucas Cranach des Jüngeren (1515-1586) sowie der Cranach-Werkstatt.

Nachfolgend finden Sie weitere Informationen.

Für weiterführende Entdeckungen oder Forschungen empfehlen wir das cda, das Cranach Digital Archiv.
Das Hochstift Meißen ist Mitglied im Netzwerk der Städte-Kooperation "Wege zu Cranach".

  • Erste Spuren...

    Die in der Vischerhütte Nürnberg gegossene Metallgrabplatte des 1510 gestorbenen Herzogs Friedrich (dargestellt als Hochmeister des Deutschen Ordens) lässt eine Vorzeichnung von Lucas Cranach vermuten und wäre somit die älteste Spur des Meisters in Meißen.
    Als erstes sicher nachweisbares Werk aus der Cranachschen Werkstatt ist jedoch das Retabel des Kreuzaltars im Dom zu nennen, das seit seiner Aufstellung 1526 den Laienaltar bis heute schmückt. 

     

  • Kreuzaltar - Cranachs Werkstatt arbeitet überkonfessionell

    Als erstes sicher nachweisbares Werk aus der Cranachschen Werkstatt ist jedoch das Retabel des Kreuzaltars im Dom zu nennen, das seit seiner Aufstellung 1526 den Laienaltar bis heute schmückt. 

    Heutzutage verwundert es, dass Cranach, der Schöpfer der „Lutherischen Bildsprache“ Aufträge vom „Fels der Altgläubigen“ entgegennahm. Ebenso  macht stutzig, dass Cranach als Hofmaler des reformierten Kurfürsten  vom „Gegner der Reformation“ Aufträge ausführte. Dieser scheinbare Widerspruch zeigt das dienende Selbstverständnis des Künstlers in dieser Zeit.

  • Altartryptichon für die Georgs-Kapelle

    Für die Grabkapelle für sich und seine Gemahlin Barbara von Polen, ließ sich der letzte Herzog zu Meißen, Georg der Bärtige, ein Altartriptychon von Lucas Cranach d. Ä. 1534 fertigen. Das Thema des Mittelbildes war wohl von ihm vorgegeben: Mittig Christus sitzend als Schmerzensmann, links von ihm Maria, rechts der Jünger Johannes. Herzog Georg der Bärtige ist auf dem Flügel links, seine Gemahlin Barbara auf dem Seitenflügel rechts zu sehen.

     

  • Hans von Lindenau

    Im Vorraum des Kapitelsaales, einem Teil des heutigen Museums, findet sich das Patronatsgemälde des Hans von Lindenau. Es entstand 1581 durch Lucas Cranach d. J.

    Lindenau (1541-1598) stammte aus einem alten Meißnischen Adelsgeschlecht und stand als Rat im Dienst des sächsischen Kurfürsten August. Links seines Pelzkragens ist das Bild mit der geflügelten Schlange signiert und „1581“ datiert. Das Gemälde ist eine Dauerleihgabe der Ottendorfer Kirche.

    Lucas Cranach d.J.
    Öl auf Lindenholz
    1581
    115 x 80 cm
    Dommuseum, Dauerleihgabe der Evang.-Luth. Kirchgemeinde Liebstadt-Ottendorf

     

  • ...weitere Cranachwerke

    Ebenfalls von der Hand Lucas Cranach d. J. sind zwei Gemälde, welche sich unter der Westempore befinden. 1581 entstanden diese Ganzbildnisse der Reformatoren Martin Luthers und Philipp Melanchthons, eine Dauerleihgabe der Ev.-Luth. Kirchgemeinde zu Constappel.  

    Ebenfalls aus der Constappeler Kirche entliehen sind zwei Portraits Luthers und Melanchthons von 1570/80 (Cranach d. J.) in der Kapitelstube des Museums sowie die Darstellungen des Schmerzensmannes und der Schmerzensmutter um 1520-25 (Werkstatt Lucas Cranach d. Ä.) in der Großen Sakristei.

    Ein weiteres Gemälde auf Holz ist das Bildnis Kurfürst Friedrich des Weisen von 1532 (Cranach d. Ä.). Dieses Einzelwerk wird in der Schatzkammer aufbewahrt und ist nur temporär zugänglich.